Mihoko Ogaki

Vita

1973 geboren in Toyama, Japan 1990 Studium an der Hochschule für Kunst und Musik, Kanazawa 1994 Studium an der Universität für Bildende Künste und Musik, Aichi 1995 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Christian Megert und Prof. Klaus Rinke 2003 Meisterschülerin bei Prof. Klaus Rinke

Ausstellungen

2018 "Soft Landing", Galerie Voss, Düsseldorf “Defining Moment” Ken Nakahashi, Tokyo (Japan) 2017 "Untitled" Galerie Voss, Düsseldorf "Star Tale" Ken Nakahashi, Tokyo (Japan) "Threshold" Ken Nakahashi, Tokyo (Japan) 2016 “Orbital Explorer” Kulturforum ALTE POST Städtishe Gallerie, Neuss 2015 “The 3th Tatumikai” 21st Century Museum of Contemporary Art Kanazawa, Kanazawa (Japan) “Vision Of Sensory Space” Galerie Voss, Düsseldorf "Eternal Moment" Galerie 44er Haus, Leonding (A) "Milky Way -Hands" Mori Yu Gallery, Kyoto (Japan) 2014 "Ankoku / Matileres Noires" Galerie Da-End, Paris (F) "WHO -Yondemiru" Tukuba Hoshiya Building, Tukuba (Japan) "NIPPON NOW" E.ON, Düsseldorf 2013 "Mihoko Ogaki" Project N, Tokyo Opera City Art Gallery, Tokyo (Japan) "Salon des Indomptables" Bateaux-Mouches, Paris (F) 2012 "Star Tales -white floating" Solo show at Galerie Voss, Düsseldorf (Germany) "Summer 2012 - Part 2" Galerie Voss, Düsseldorf (Germany) "Milky Way -breathing" Solo show at Art Osaka, Osaka (Japan) "Milky Way -drawings" Solo show at MORI YU GALLERY TOKYO,Tokyo (Japan) "Theatre of life" The Centre of Contemporary Art (CoCA), Torun (Poland) "2.46 and Thereafter" Edison Place Art Gallery, Washington, D.C. (U.S.A) 2011 "Hierher Dorthin" Goethe Institute in Aoyama, Tokyo (Japan) "The 14th Exhibition of the Taro Okamoto Award for contemporary art", Taro Okamoto Museum of Art, Kawasaki (Japan) "The Lounge" BVLGARI in Ginza, Tokyo (Japan) 2010 "No Mans Land" The Embassy of France in Japan, Tokyo (Japan) "Real Presence 2010" Italian Cultural Institute in Serbia, Belgrade (Serbia) 2009 "A Midsummer Dream" "The 5th Dan/Dans Exhibition" Tokyo/Japan (group exhibition) "Asian Contemporary Art Week 2009", New York (USA) "The Crisis of the Genre", 16th International Sculpture Triennial, Poznan 2008 "Milky Ways", Galerie Voss, Düsseldorf "Who's next", MUSEUM at TAMADA PROJECTS, Tokyo (Japan) "Celeste Art Award 2008 " Celeste e.V., Berlin (G) 2007 Solo Show auf der fine art fair frankfurt 2006 „vor dem anfang – nach dem ende“, Galerie Voss, Düsseldorf „Merry Go Down“, Düsseldorfer Schauspielhaus, Düsseldorf „Merry Go Down“, tanzahus nrw, Düsseldorf „10. internatationale Kunstausstellung“, Stiftung Kunst und Kultur, Stadtsparkasse Magdeburg, Magdeburg 2004 „Japanimrov#: The Ramyun Soup Connection“, Belgie Kunstzentrum, Hasselt (B) „Haunted Folklore“, Recyclart, Brüssel (B) 2003 „Beautiful Dreamer“, Sylvesterfest, tanzhaus nrw, Düsseldorf „Große Kunstausstellung NRW“, Museum Kunstpalast, Düsseldorf „AAP / Asian Art Power“, Galerie Revolver, Düsseldorf „57. Bergische Kunstausstellung“, Museum Baden, Solingen „Internationales Bochumer Video Festival +13“, Bochum „Trailershow“, Galerie Schön, Bochum 2001 „Real Presence/Generation 2001“, Museum 25th May, Belgrad (CS) „The Light into the Light“ Performance, Museum of Contemporary Art, Belgrad (CS) Messebeteiligungen seit 2005 Art Brussels (B) Art Cologne (D) Arte Fiera Bologna (I)

Kataloge

Aktuelle Ausstellungen

Literatur

Kunst ist Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein. (Theodor W. Adorno) „vor dem anfang - nach dem ende # 1“ - eine Vision des Embryos - über eine Videoinstallation von Mihoko Ogaki Die Arbeiten Mihoko Ogakis beschäftigen sich mit existentiellen Themen wie Geburt und Tod und erörtern damit philosophische Themen menschlichen Lebens. Ausgehend von wissenschaftlichen und evolutionstheoretischen Kenntnissen nähert sich Ogaki metaphysischen, ontologischen und kosmologischen Grundfragen. Betrachtet man das Entstehen menschlichen Lebens biologisch, dann entsteht ein Embryo durch Zellverschmelzung und entwickelt sich durch Zellteilung zu einem lebensfähigen Menschen. Alle genetischen Informationen sind in der DNA individuell determiniert, deren molekulare Zusammensetzung wissenschaftlich detailliert aufgeschlüsselt werden kann. Dennoch stößt die Wissenschaft an ihre Grenzen und Fragen wie „Woher kommen und wohin gehen wir?“ lassen sich letztendlich nicht wissenschaftlich beantworten. Mihoko Ogaki hinterfragt die Herkunft des Menschen in ihrer Installation „vor dem anfang - nach dem ende # 1“ - eine Vision des Embryos -. Ein aus regenbogenfarbenen Perlen bezogener Kinderwagen steht auf einer weißen Wolke aus Federn und gibt sphärische Klänge von sich. Wirft der Betrachter einen Blick in den Wagen entdeckt er einen Monitor, der die Vision des Embryos visualisiert. Die Künstlerin hat viele Zeichnungen eingescannt und am Computer zu einem Film verarbeitet, der uns Ogakis Vorstellungen pränataler Wahrnehmung nahe bringt. Organische zellartige Gebilde schweben durch den Bildraum und erinnern an mikrobiologische Kleinstlebewesen. Die monotonen Klänge, die am Computer komponiert wurden, ertönen wie aus einer anderen Welt und untermalen die Utopie der phantasievollen Bildwelten eindrucksvoll. Durch den Zusammenklang von Tönen, Bildern, Material und Farbe versetzt uns das Erlebnis der Betrachtung in eine Traumwelt. Federn betten die Installation ein und symbolisieren Weichheit, Leichtigkeit und Schutz, aber auch Ewigkeit, denn die Federn eines Lebewesens überdauern dessen Tod. Jede einzelne der Kugeln ist individuell verschieden und birgt den Farbkosmos eines Regenbogens in sich. Akkurat hat die Künstlerin Stück für Stück aufgefädelt und zu einem Ganzen zusammengesetzt. Aus der Vielheit des Materials, den Bildern und Klängen addiert sich das Kunstwerk, das uns metaphorisch in transzendentale Bereiche menschlichen Lebens führt und uns anhält nach den Dingen hinter der materiellen Welt zu fragen. Die Vision des Embryos ist ebenso spekulativ, wie unsere Vorstellung von einem Leben nach dem Tode, das den Glauben an eine Wiedergeburt voraussetzt. Vergänglichkeit ist die Voraussetzung für Werden und Entstehen und bestimmt den Kreislauf und die Entwicklung menschlichen Lebens. Geburt und Tod sind darum auch für Mihoko Ogaki keine Gegensätze, sondern bilden eine zusammengehörende Ganzheit. Aspekte des Nichterklärbaren faszinieren die Künstlerin, die sich ausführlich mit den naturwissenschaftlichen Fakten und Theorien über menschliches Leben befasst hat. Phänomene wie Denken oder Gefühle wie Freude, Wut und Trauer basieren letztendlich auf molekularen Zusammenhängen, die mikrobiologisch funktionieren und dennoch nicht bis ins Detail zu erklären sind. Die Vielheit der Dinge summiert sich stets zu einer untrennbaren Einheit. Das Universum besteht aus unendlich vielen Elementarteilchen und bildet doch ein Ganzes: „ Jeder ist also in diesem doppelten Betracht die ganze Welt selbst, der Mikrokosmos, findet beide Seiten derselben ganz und vollständig in sich selbst. Und was er so als sein eigenes Wesen erkennt, dasselbe erschöpft auch das Wesen der ganzen Welt, des Makrokosmos.“ (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Bd.I, § 29) Mihoko Ogaki nähert sich den Phänomenen die sie in ihren Arbeiten thematisiert analytisch und verweist zugleich auf die Unmöglichkeit, die Welt wissenschaftlich völlig zu erfassen. Wo die Wissenschaft an Grenzen stößt wird die Kunst zu einem Medium, das existentielle Fragen stellt, deren Aporetik vorausgesetzt wird. Trotz enormer Fortschritte im Bereich der pränatalen Forschung wird die „Vision des Embryos“ niemals entschlüsselt werden. Das Denken und Fühlen des Menschen, der Einklang von Körper und Geist entzieht sich der wissenschaftlichen Erklärung. Die Autonomie der Kunst ist befreit von der Forderung nach objektiver Erkenntnis und kann gerade deshalb die Welt in der wir leben tiefgehend und substantiell in den Mittelpunkt der Betrachtung rücken. Hier liegt der Ansatz von Mihoko Ogaki, deren Kunst im Sinne Adornos Fragen stellt, ohne den Anspruch zu erheben Antworten zu kennen. Die Beschäftigung mit Themen wie Geburt und Tod dient der Künstlerin zur intensiven philosophischen Auseinandersetzung mit dem Leben. 2003 hat Mihoko Ogaki ihre Arbeit im Rahmen der 57. Bergischen Kunstausstellung im Museum Baden in Solingen präsentiert und dafür den Preis des Publikums erhalten. Hier spiegelt sich das Bedürfnis des Menschen, sich grundlegend und tiefgehend mit der eigenen Existenz auseinander zu setzen. Gisela Elbracht-Iglhaut Museum Baden, Solingen

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