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Mary A. Kelly / Kunstverein Villa Streccius in Landau
22.08. - 04.10.2015
- Gemalte Legenden, gezeichnete Helden -

Kann Kunst heute noch Legenden erzählen und Helden zeigen? Können Helden altern? Wo lassen sie sich finden?
Dies wird in der Ausstellung aus verschiedenen Richtungen bildlichund künstlerisch beantwortet. Die eingeladenen Künstler arbeiten zum Teil biographisch und erzählend in verschiedenen Medien, (Fotografie, Malerei, Druckgraphik, Objekt, Zeichnung); wir begegnen interessanten und manchmal auch witzigen Figuren und Geschichten. Die kritische und ironische Befragung des Helden ist dabei ebenso selbstverständlich wie die Bewunderung und Nostalgie. Besonders ist, dass neben Jaqueline Bica aus Brasilien, Mary A. Kelly aus Irland und Ingo Lehnhof aus Braunschweig zwei bekannte Zeichner von Graphic Novels in der Ausstellung zu sehen sein werden: Reinhard Kleist aus Berlin und Simon Schwartz aus Hamburg.Kann Kunst heute noch Legenden erzählen und Helden zeigen? Können Helden altern? Wo lassen sie sich finden?

Sie sind gealtert, verletzlich, fraglich, vergessen oder verzweifelt, niemals aber einfach nur strahlende Sieger. Zeitgenössische Bilddarstellungen von Helden und ihren Geschichten erzählen von Mut und Kraft, aber auch von Zerbrechlichkeit und der Übermacht einer unheilen Welt. Im Rahmen des Kultursommers Rheinland Pfalz versammelt der Kunstverein Villa Streccius in einer umfangreichen Ausstellung von Zeichnung, Malerei und Fotografie unterschiedliche Bilder von diesen gefährdeten Kämpfern.Originale Blätter aus der Graphic Novel „Der Boxer“ des renommierten Zeichners Reinhard Kleist sind ein Höhepunkt der Ausstellung. Von Flucht und Asylsuche erzählen die Zeichnungen und Texte der brasilianischen Künstlerin Jaqueline Bica. Simon Schwartz führt mit seinen Zeichnungen aus dem Band „Vita obscura“ eine Revue exzentrischer Persönlichkeiten vor.Ingo Lehnhof ist zum einen mit realistischen Malereien vertreten, in denen er auf ironische Weise berühmte Heldenfiguren nach ihrer menschlichen Bedingtheit befragt. Zum anderen präsentiert er zusammen mit Ana Laibach verfremdete Fotografien der Filmgeschichte.Mit ihrer Fotoserie „Father and Child“, die die zarte Seite männlicher Gefängnisinsassen thematisiert, ist die irische Fotografin Mary A. Kelly vertreten.Eine weitere Dimension macht die Ausstellung mit der Auswahl von privaten Comicsammlungen aus vergangenen Jahrzehnten auf: wie ferne Klänge erinnert sie an ein einstiges Ideal. Daneben behaupten sich aktuelle Kinderarbeiten in eigens für die Ausstellung angefertigten Heldenbildern. Die grundlegende Frage, ob Heldentum heute überhaupt noch darstellbar ist, lässt die Kuratorin Prof. Tina Stolt durch die „interessanten und manchmal auch witzigen Figuren und Geschichten“ selbst beantworten und stellt dabei für die Gegenwartskunst fest: „Die kritische und ironische Befragung des Helden ist ebenso selbstverständlich wie die Bewunderung und Nostalgie.“

Kuratorin: Prof. Tina Stolt

http://www.kunstverein-landau.de/Streccius_Frames.html

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