Claudia Rogge / Lost in Paradise
12.10.2012 - 24.11.2012




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Theatralische Bildverschmelzung Mit „Lost in Paradise“ präsentiert die Düsseldorferin in großformatigen Fotografien theatralische Inszenierungen von Himmelfahrt und Höllensturz. Als Referenz dienen ihr neben barocken Deckenfresken die Gattungen der Landschaftsmalerei und des Stilllebens. IN IHREN aktuellen Werken konfrontiert und synthetisiert Claudia Rogge die Fotografie und die Kunst klassischer Malerei. Bildgegenstände ihrer jüngsten Serie sind reiche Tisch-Arrangements - als Variationen des klassischen Vanitas-Stillleben der Malerei - und himmlische Panoramen, welche die Fresko-Malerei des Barocks aufgreifen. Mit „Lost in Paradise“ knüpft Rogge an die vorangegangene, von Dantes „Göttlicher Komödie“ inspirierten, Ausstellung „EverAfter“ an. Bildgewaltig thematisiert die Künstlerin Entstehung und Vergänglichkeit, Schönheit und Verfall sowie Begierde und Sünde. Im himmlischen Panorama von „Lost in Paradise IV“ übersetzt die Künstlerin das Thema barocker Deckenfresken mitsamt ihrem Illusionismus auf das Medium zweidimensionaler Fotografie. Ihrem Markenzeichen, der Darstellung des nackten Körpers und der Masse, bleibt sie treu. Männer und Frauen, nur mit Tüchern bekleidet und arrangiert in pathetischen Gesten, bevölkern bei ihr die Bühne. Landschaftsbilder und Stilleben In einem weiteren Werkblock der Ausstellung verlässt Rogge dieses Sujet. Auf die Malerei und den Barock bezieht sie sich nun mittels der Gattungen des Landschaftsbildes und des Stilllebens. Auch im Bildverständnis folgt sie der Malerei. Mit der durch die Inszenierung des Lichtes erzielten Hell-Dunkel-Dramaturgie schält die Fotografin förmlich ihre Figuren aus der Zweidimensionalität der Bilder. …aus einer Synthese von Einzelbildern Zunächst fotografiert Claudia Rogge isolierte Bildmotive. Ein Storyboard legt Lichtsetzung und Pose der Modelle sowie die Auswahl und Drapierung der Stoffe fest. Tausende von Einzelmotiven können so entstehen. Am Computer komponiert Rogge mittels digitaler Montage die ausgewählten Einzelbilder zu Massenszenen und opulenten Vanitas-Tableaus. Quelle ihrer barocken Architektur-Kulisse sind Fassaden-Fragmente alter Häuser und Schlösser. Einzelfotos etwa der Säulenhalle im ehemaligen Düsseldorfer Amts- und Landgericht an der Mühlenstraße addiert und multipliziert sie so zum Abbild eines luftig barocken Deckenfreskos. Ihre Arbeitsweise bezeichnet die Künstlerin als „Bildverschmelzung“ – ein Werkprozess, der in dieser Form digitalen Programmen vorbehalten ist. Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen In ihren Stillleben durchlaufen die Objekte einen Veränderungsprozess. Rogge variiert ihre Beschaffenheit, taucht sie in Materialien wie Wachs oder Gelatine. Einzelnen Etappen dieses Materialwandels werden fotografisch dokumentiert; sowohl in der unberührten Form als auch in der Metamorphose und dem Verfall. Abschließend synthetisiert Rogge diese verschiedenen Stadien zu einem Bild-Moment. Das Objekt im Wandel der Zeit wird zum Chronographen, verschiedene Zeitstadien werden zu einem Bildmoment zusammengefasst. Dissonanzen der Rezeption Die Zusammensetzung dieser Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen steht konträr zu der vordergründigen Plakativität und der damit erwarteten, einfachen Lesbarkeit der Fotografien. Die Narration der Rogge´schen Werke stellt den Bildbetrachter vor ein Dilemma. Der festgehaltene Moment, wenn etwa flüssige Bronze wie in "Lost in Paradise IV_III" sich über ein Mahl ergießt, wird ad absurdum geführt, denn die auf dem Tisch platzierten Gegenstände sind bereits vom Metall überzogen. Der dargestellte Ablauf der Ereignisse ist längst eingetreten. Wieder andere Dissonanzen sind perspektivischer Art. In einem Stillleben ragt ein auf einem Tisch platzierter Kronleuchter in die Tiefe des Raums hinein. Folgt der Betrachter den Fluchtlinien des Tisches, muss er erkennen, dass dieser Raum gar nicht existiert. Subversiv ist auch die Auswahl der Ikonographie. Gesten und Stoffe der Himmelsstatisten changieren zwischen Kitsch und Kunst, Barock sowie Historismus und Gegenwärtigem. Rogges Fotografien sind mehr als opulente Hochglanz-Großformate eines bekannten Bilderkanons. Mit ihren gezielten Dissonanzen ruft die Fotografin Spannung hervor und verlangt dem Betrachter Reflektion ab. Sie fordert zum Diskurs über die Erwartungen und Regeln von Malerei und Fotografie, Abbild und Wirklichkeit sowie von Kopie und Original. Claudia Rogge spielt mit der Wahrnehmung des schönen Scheins der glatten Oberfläche – theatralisch, irritierend und anregend. Martin Korbmacher in "rheinische Art - Kulturmagazin-online" Claudia Rogges jüngstes Fotoprojekt beschäftigt sich mit opulenten Tisch-Arrangements, die das klassische Vanitasstillleben der Malerei in einem neuen Licht zeigen. Das Thema des Werdens und der Vergänglichkeit, der Schönheit und des Verfalls, der Begierde und der Sünde, welches die Künstlerin bereits in ihrem Bilderzyklus Ever After eindrucksvoll verarbeitete, wird in der neuen Serie mit dem Titel Lost in Paradise fortgesetzt. Dabei durchlaufen die Stillleben eine Transformation, indem sie in Materialien wie Wachs, Wasserglas oder Gelatine getaucht werden und dadurch eine neue Beschaffenheit verliehen bekommen. Die einzelnen Etappen, die jedes Stillleben durchläuft, werden von der Künstlerin fotografisch festgehalten, so dass jedes Motiv sowohl in seiner unberührten Form als auch in seiner Metamorphose und in seinem abschließenden Verfall vorliegt. Durch das Medium der Fotografie erschafft die Künstlerin ein regelrechtes Vanitas-Festmahl, welches in Rogges bekannter Manier aufwändig aus mehreren Fragmenten zu einer Art Fotocollage zusammengefügt wird.



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Claudia Rogge


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