Davide La Rocca / 13K ( Teil 1 ) 12.05.2017 - 27.06.2017
Der italienische Künstler Davide La Rocca schöpft seine Inspiration aus legendären Filmen und verwandelt einzelne Szenen von einem Screenshot zu einer komplexen Darstellung der Malerei. Nachdem er sich in den vergangenen Jahren intensiv mit David Cronenbergs „eXistenZ“ oder Andrew Niccols „GATTACA“ auseinander gesetzt hat, befasst er sich in seinem neuen Werkzyklus mit dem filmischen Gesamtwerk eines Regisseurs.
Die zweiteilige Ausstellung mit dem Titel „13K“ ist dem Schaffen des Perfektionisten Stanley Kubrick gewidmet. Kubricks Film-Kunst hat nicht nur dessen Generation, sondern auch die nachfolgenden Generationen nachhaltig beeinflusst und fasziniert. Die Ausstellung 13K ist eine Hommage an das Gesamtwerk von Stanley Kubrick, der insgesamt 13 Filme gedreht hat. Davide La Rocca greift auf die ausdrucksstärksten Filmszenen zurück und überträgt sie in seiner ganz eigenen malerischen Art auf 13 Leinwände. Im ersten Teil der Ausstellung widmet sich La Rocca der Anfangsphase des Regisseurs und beschränkt sich auf die Darstellung von 10 Filmausschnitten, etwa aus „A Clockwork Orange“, „2001, A Space Odyssey“, „The Killing“ oder „Dr. Stangelove“ . Dabei setzt er die Szenen auf einen vorwiegend schwarz-weißen Hintergrund, bei dem alle Abstufungen der Farben Schwarz und Weiß festgehalten werden.
Im zweiten Teil zeigt La Rocca drei große Arbeiten, die über die sog. RGB-Farben hergestellt werden und auf die letzte Periode von Stanley Kubricks Werk reflektieren. Es werden Arbeiten gezeigt, die sich auf Filme beziehen wie „Shining“, „Eyes Wide Shut“ oder „Full Metal Jacket“. Die Ausstellung wird abgerundet durch eine Filmvorführung.
Davide La Rocca‘s technisches Verfahren resultiert aus der Nähe zum Pointillismus, respektive Divisionismus. Ein Teil seiner Bildvorlagen wird am Computer mit Hilfe eines Programms gerastert und anschließend von einem Farbbild in ein Bild mit bis zu 56 Graustufen umgerechnet. Minutiös werden diese Rasterpunkte in einem aufwändigen Prozess über Wochen hinweg per Hand auf die Leinwand übertragen. In der Nahsicht erscheint das Bild in der Folge abstrakt, die einzelnen Bildpunkte sind was sie sind: Bildpunkte. Erst mit einem gewissen Abstand stellt sich jener vom Divisionismus aber auch von Fernseh- und Computerbildschirmen her bekannte Effekt ein, dass sich die Punkte im Wahrnehmungsprozess von Auge und Gehirn zu einer bildlichen Gestalt fügen.
Davide La Rocca bezeichnet seine Bilder selbst als "seltsame Objekte" und dies gilt tatsächlich für beide Dimensionen seiner Gemälde, dem technischen Modus ihrer Umsetzung einerseits, und der Wahl und Komposition der Motive andererseits.